Behandlung der Osteoporose

Ziel der Osteoporosebehandlung ist es, Knochenbrüche mit allen daraus folgenden Beeinträchtigungen wie Immobilität und Verlust der Selbstständigkeit zu vermeiden. Die Therapie, die sich aus mehreren Bausteinen zusammensetzt, soll ein weiteres Fortschreiten der Osteoporose aufhalten und bei starken Knochenschäden den Aufbau von Knochensubstanz unterstützen.

Behandlungsziele
  • Vermeidung von Knochenbrüchen
  • Erhalt vorhandener bzw. Aufbau von Knochensubstanz
  • Behandlung von akuten Schmerzen. Die Schmerztherapie dient u. a. auch zur Vorbeugung von schmerzbedingten Bewegungseinschränkungen und -mangel, die zur weiteren Verschlechterung der Osteoporose führen.

Die Basis der Osteoporosebehandlung bilden gesunde Ernährung und körperliches Training. Das sind im Übrigen auch die wirksamsten Vorbeugemaßnahmen gegen Osteoporose. Es lohnt sich also, wenn Sie Ihren Lebensstil auf den Prüfstand stellen. Hier finden Sie ausführliche Informationen zur knochengesunden Ernährung und Bewegung.

Nahrungsergänzung mit Kalzium und Vitamin-D-Präparaten: Kalzium und Vitamin D spielen eine wichtige Rolle im Knochenstoffwechsel. Nicht immer kann der Bedarf an Kalzium und Vitamin D allein über die Ernährung gewährleistet werden, zumal Vitamin D sowieso nur in geringen Mengen über die Nahrung aufgenommen werden kann. Die wichtigste Vitamin-D-Quelle ist das Sonnenlicht. Es sorgt dafür, dass Vitamin D in der Haut gebildet wird. In den Wintermonaten wird der Bedarf an Vitamin D daher meist nicht gedeckt. Gerade für Osteoporosepatienten ist daher eine Nahrungsergänzung mit Vitamin D und ggf. auch Kalzium angeraten.

Abhängig vom Krankheitsstadium, maßgeblich sind der T-Wert, bereits bestehende Brüche der Wirbelkörper sowie weitere Faktoren, die zu einem hohen Knochenbruchrisiko führen, wird Ihre Ärztin oder Ihr Arzt zusätzlich eine medikamentöse Therapie vorschlagen. Dabei kommen Medikamente mit ganz unterschiedlichen Wirkansätzen zur Anwendung. Solche, die den weiteren Knochenabbau stoppen oder verlangsamen (Antiresorptiva), und solche, die den Knochenaufbau fördern (Osteoanabolika). Wohlgemerkt, die Medikamente sind zusätzlich, d. h., Ernährung und Bewegung bleiben die Basis der Behandlung.

insta_photos-AdobeStock Ernährung© insta-photos - stock.adobe.comMedikamente gegen den Knochenabbau: Zur Gruppe der Medikamente, die dem Knochenabbau entgegenwirken, gehören verschiedene Präparate aus der Wirkstoffgruppe der Bisphosphonate. Sie hemmen den Stoffwechsel der knochenabbauenden Zellen (Osteoklasten) und reduzieren so den Knochenabbau. Wirkstoffe aus der Gruppe der selektiven Östrogen-Rezeptor-Modulatoren (SERMs) werden zur Behandlung der postmenopausalen Osteoporose eingesetzt. SERMs haben eine östrogenähnliche Wirkung, was u. a. den Knochenabbau bremst. Ein sogenannter monoklonaler Antikörper aus der Wirkstoffgruppe der Biologika hat noch einen anderen Wirkansatz. Er richtet sich gegen ein bestimmtes Protein mit Namen RANKL, das im Knochenstoffwechel eine Rolle spielt, da es die Bildung von knochenabbauenden Zellen (Osteoklasten) fördert. Der RANKL-Antikörper blockiert das Protein RANKL und damit auch die Bildung von Osteoklasten.

Medikamente zur Unterstützung des Knochenaufbaus: Zur gezielten Förderung des Knochenaufbaus können Wirkstoffe aus der Gruppe der Parathormonfragmente eingesetzt werden. Parathormon ist ein körpereigenes Hormon, das in den Nebenschilddrüsen gebildet wird. Es bewirkt u. a. eine Erhöhung der Kalziumkonzentration im Blut und hat dadurch knochenaufbauende Eigenschaften. Genau diesen Effekt kann man auch mit biotechnologisch hergestellten Parathormonfragmenten erzielen.

Ein weiterer Wirkstoff aus der Gruppe der monoklonalen Antikörper zeigt sowohl eine knochenaufbauende Wirkung als auch eine Hemmung des Knochenabbaus. Dieser Antikörper richtet sich gegen Sklerostin. Sklerostin ist ein Protein, das die Bildung von Knochengewebe hemmt. Der Sklerostin-Antikörper kann zur Therapie der postmenopausalen Osteoporose mit hohem Knochenbruchrisiko verordnet werden.

WavebreakmediaMicro-AdobeStock Ernährung© WavebreakmediaMicro - stock.adobe.comSchmerztherapie: Bei vielen Patienten ist die Osteoporose mit Schmerzen verbunden. Hier kann eine umfassende Schmerztherapie Linderung bringen. Dazu gehören u. a. ein sanftes Funktionstraining, spezielle Entspannungstechniken sowie bei starken Schmerzen auch Schmerzmedikamente.

Bei allen Medikamenten können unerwünschte Nebenwirkungen auftreten oder es gibt Gegenanzeigen, so dass im Einzelfall eine Anwendung ausgeschlossen oder auch abgebrochen werden sollte. All das sowie die genauen Hinweise zur Einnahme und Dosierung wird Ihnen Ihre Ärztin oder Ihr Arzt ausführlich erklären.

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Osteoporose leitet sich wie viele Begriffe in der Medizin aus dem Altgriechischen ab. „Osteon“ bedeutet auf Deutsch Knochen, „poros“ lässt sich mit Pore, Loch übersetzen. Zusammen ergibt sich daraus: „poröse Knochen“.

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