Wird Osteoporose frühzeitig erkannt, sind die Chancen gut, dass ein Fortschreiten der Erkrankung verhindert werden kann. Eine frühe Diagnose ist allerdings keine Selbstverständlichkeit.
Erste Anzeichen und Hinweise
Da der Knochenabbau ein schleichender Prozess ist, der lange Zeit unbemerkt vonstattengeht, wird häufig erst ein Arzt oder eine Ärztin zurate gezogen, wenn chronische Rückenschmerzen auftreten, sich die Wirbelsäule spürbar verkrümmt oder es bereits zu einem Knochenbruch gekommen ist. Daher ist es gut, wenn Sie Ihr persönliches Erkrankungsrisiko kennen und Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin gegebenenfalls gezielt darauf ansprechen.
Mögliche Anzeichen für Osteoporose:
- Chronische Rückenschmerzen
- Verminderte Körpergröße
- Gekrümmte Wirbelsäule
- Neigung zu Knochenbrüchen
Außerdem sollte man aufmerksam sein, wenn
- eine familiäre Vorbelastung (Vater oder Mutter mit Osteoporose) bekannt ist
- ein oder mehrere Risikofaktoren für Osteoporose vorliegen
- ein höheres Lebensalter erreicht ist (bei Frauen über 70 Jahre, bei Männern über 80 Jahre)
Medizinische Diagnostik
© agenturfotografin - stock.adobe.comDamit sich die Ärztin oder der Arzt einen ersten Eindruck verschaffen kann, startet grundsätzlich jede Diagnose mit einem ausführlichen Patientengespräch (Anamnese). Dabei geht es um Ihren Gesundheitszustand, Ihre Krankheitsgeschichte und die aktuellen Beschwerden. Außerdem werden Ihre persönlichen Risikofaktoren für Osteoporose abgeklärt.
Besteht der Verdacht auf Osteoporose, erlauben verschiedene bildgebende Untersuchungsverfahren Rückschlüsse auf die Beschaffenheit der Knochen.
Knochendichtemessung (Osteodensitometrie): Das gängigste Verfahren ist die Messung der Knochendichte. Diese Messung erfolgt mittels der Doppelröntgen-Absorptiometrie, kurz: DXA-Untersuchung. Dabei wird das Knochengewebe an bestimmten Messpunkten an der Lendenwirbelsäule oder am Oberschenkel mit zwei Röntgenstrahlen unterschiedlicher Stärke durchleuchtet. Je poröser und durchlässiger das Gewebe, desto mehr Strahlen dringen durch und können gemessen werden. Aus diesen Messwerten lässt sich dann der Mineralgehalt des Knochens errechnen und darüber die Knochendichte bestimmen.
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Um das Krankheitsstadium einzustufen, wird dieser Wert mit der Spitzenknochenmasse von gesunden jungen Erwachsenen verglichen. Daraus ergibt sich dann der sogenannte T-Wert. Ist der T-Wert niedriger als -2,5, also die Abweichung hoch, liegt Osteoporose vor. Bei einer Abweichung zwischen -1 und -2,5 spricht man von Osteopenie, einem Vorstadium der Osteoporose.
© forestpath - stock.adobe.comRöntgen: Abhängig vom Krankheitsbild, z. B. bei chronischen Rückenschmerzen und -verkrümmungen, oder wenn bereits ein Knochen gebrochen ist, werden Röntgenaufnahmen gemacht. Im Röntgenbild lassen sich die für Osteoporose typischen Verformungen der Wirbelsäule, mitunter auch Wirbelbrüche und bestehende Knochenschäden erkennen.
Weitere bildgebende Diagnoseverfahren sind die quantitative Computer Tomografie (QCT) und die quantitative Ultraschalluntersuchung (QUS). Sie kommen jedoch eher in Ausnahmefällen zum Einsatz.
© jarun011 - stock.adobe.comLaboruntersuchungen: Zur Kontrolle des Knochenstoffwechsels wird das Blut untersucht. Dabei werden u. a. Kalzium- und Phosphatwerte bestimmt sowie der Hormonstatus überprüft. Die Blutanalyse dient auch dazu, andere Erkrankungen, die möglicherweise Auslöser einer sekundären Osteoporose sind, zu erkennen.